EX DECRETO SACROSANCTI CONCILII TRIDENTINI RESTITUTUM SUMMORUM PONTIFICUM CURA RECOGNITUM

Liturgische Bücher markierten stets Höhepunkte der Buchkunst ihrer Zeit. Dies galt nicht nur für die Gestaltung des Inneren, sondern auch des Äußeren. In dieser Tradition wird mit der Neuedition des Breviarium Romanum wiederum ein liturgisches Buch vorliegen, das in vielen Punkten das Beste in sich vereinigt, was heutzutage eine Fertigung in größerer Stückzahl überhaupt leisten kann. Wir sind stolz darauf, für die Herstellung Partner gefunden zu haben, die ein solches Buch heute überhaupt noch in dieser Qualität herstellen können. Denn was früher für viele Druckereien in Bezug auf Wissen und Fertigung selbstverständlich war, ist inzwischen schlicht verlorengegangen. Und so freuen wir uns, Ihnen Bücher präsentieren zu können, die auch in dieser Hinsicht an die besten Tradtionen früherer Brevierausgaben anknüpfen können:

Dünndruckpapier: 28 g/qm gelblich getönt

Der Druck erfolgte auf Papier mit einem Flächengewicht von 28 g/qm (zum Vergleich: Standardkopierpapier hat ein Gewicht von 80 Gramm pro Quadradmeter). Das Papier ist leicht gelblich getönt.

Es gibt heutzutage in ganz Europa nur noch zwei Hersteller, die so dünnes Papier überhaupt herstellen. Weltweit existieren nur noch eine Handvoll Druckereien, die ein so dünnes Papier überhaupt zweifarbig bedrucken und falzen (falten) können.

Das Papier entspricht damit in Gewicht und Färbung dem, was früher Brevierdrucker zumeist verwendeten. Es ist nicht möglich, heutzutage ein noch dünneres Papier für einen Brevierdruck zu verwenden. Die Bände sind daher nur ca. 30 bzw. 32 (vol. I) mm dick.

Ledereinband - Abmessungen

Das Einbandmaterial ist ein relativ glattes und weiches Rinderleder. Die Bände sind 11,8 cm breit und 18 cm hoch. Die Bände wiegen nur 540 bzw. 480 Gramm.

Der Rücken ist mit fünf falschen Bünden und einer vergoldeten Titelprägung verziert. Zusätzlich wurde der gesamte Einband entlang der äußeren Kante flach geprägt, so dass - wie bei alten liturgischen Handbüchern - ein optischer Abschluß gegeben ist.

Flexibilität des Ledereinbandes

Ganz wie bei früheren Brevierausgaben konnte auch für die Neuausgabe erreicht werden, dass die Bucheinbände in höchstem Maße flexibel und biegsam sind. Moderne Buchbindemaschinen können so dünne und flexible Decken gar nicht mehr herstellen bzw. verarbeiten, so dass heutige Gebet- und Gesangbuchausgaben solche Eigenschaften in der Regel nicht mehr haben.

Besonderen Wert haben wir zudem darauf gelegt, dass die Bücher nach dem Aufschlagen auch offen bleiben und nicht schnell wieder zusammenklappen. Durch verschiedene Techniken konnte dabei ein Ergebnis erzielt werden, das ebenfalls den Vergleich mit alten Ausgaben nicht zu scheuen braucht.

Abgerundete Ecken, Goldschnitt, Zeichenbänder

Gewissermaßen eine ‘Conditio sine qua non’ für liturgische Bücher sind die abgerundeten Ecken. Sie verhindern die sonst gerade bei Dünndruckpapieren schnell auftretenden Knicke an den Seitenecken. Die Bände verfügen selbstverständlich auch über einen hochwertigen Goldschnitt an allen drei Seiten.

Eine Rarität in der heutigen Zeit sind die sechs Zeichenbänder, die an sechs verschiedenen Punkten angebracht werden. Auch diese Arbeit mußte von Hand ausgeführt werden, da moderne Buchbindemaschinen pro Arbeitsgang nur maximal zwei Bänder an ein und demselben Punkt anbringen können. Unser Buchbinder war der einzige Betrieb, der uns diese Leistung überhaupt anbieten konnte.

Die Farben der Zeichenbänder weisen von hier abgebildeten teilweise leicht ab. Entsprechend den Ratschlägen erfahrener Priester wurden keine hellen Farben verwendet, damit die Zeichenbänder nicht bald unansehnlich werden.

Besondere Details

Bei der Planung der Neuedition war neben der Benutzerfreundlichkeit ein zweiter Leitgedanke die Haltbarkeit der Bände. Eine häufig anzutreffende Schwachstelle bei modernen liturgischen Büchern ist die sog. Innenfalz, d.h. die Stelle, an der der Buchblock mit seinem ganzen Gewicht am Einband befestigt, d.h. ‘eingehängt’ wird. Durch eine besondere Technik konnte sichergestellt werden, dass diese Aufhängung des Buchblocks im Einband stabil und langlebig ist.

Das Innere der Bände sollte zudem auch vor dem geschützt werden können, was der Benutzer an Gebetszetteln oder Notizen in das Buch einlegt. Daher wählten wir für die Vorsätze wasserdichte Kunstlederstoffe aus, die den Materialien in alten Brevieren entsprechen. Auf diese Weise wird verhindert, dass eventuelle Feuchtigkeit eingelegter Zettel die sehr dünnen Seiten des Buchblocks erreicht und diese dadurch Schaden nehmen.

Das Bild zeigt ein weiteres Detail, das sich dem Betrachter erst dann ganz erschließt, wenn er das Buch tatsächlich in Händen hält. Alle Vorsatzmaterialien (in unserem Fall das rote oder schwarze Kunsterleder) haben herstellungsbedingt eine schneeweiße Rückseite. Dieses Schneeweiß stände im Kontrast zu der ersten Seite des Buches, deren Papier farblich gelblich getönt ist. Um diesen optischen Makel zu vermeiden, wurden die Rückseiten der Vorsatzpapiere mit dem gleichen Papier der gegenüberliegenden Seite kaschiert.

Diese farbige Anpassung vermeidet zudem eine optische Irritation beim Breviergebet. Bei aufgeschlagenem Buch würden sonst links und rechts an der Seite die farblich helleren Rückseiten der Vorsatzpapiere als schmale Streifen aufblitzen.

Einlegekarten

Zu den beiden Bänden gehören insgesamt 8 Einlegekarten, die häufig wiederkehrende Texte enthalten. Die Verwendung dieser Karten erleichtert die Benutzung des Breviers. Informationen zum Inhalt der Karten finden Sie unter dem Menupunkt ‘Musterseiten’.

Um die Lebensdauer der Karten deutlich zu verlängern, war es uns wichtig, dass das bedruckte Papier auf der Vorder- und wie auch auf der Rückseite mit einer Folie bezogen wurde. Dieser Schutz verhindert nicht nur ein schnelles Einreißen oder Knicke, sondern vor allem das Anschmutzen. Zudem wurde auch bei den Karten darauf Wert gelegt, dass die Ecken an der Außenseite abgerundet werden.

Brevierhüllen  -  Zusatzausstattung

Zum Schutz von liturgischen Büchern werden heutzutage leider nur noch sog. Reißverschlußhüllen produziert. Eine der auf dem Markt befindlichen Standardhüllen paßt auch für die Bände des Breviers. Wir halten indes Reißverschlußhüllen auf Dauer nicht für geeignet, so kostbare Bücher zu schützen. Es ist nahezu unvermeidlich, dass der Reißverschluß den Anschnitt durch das Entlangfahren, Eindrücken beim Entlangfahren oder auch nur durch sanften Druck gegen den geschlossenen Reißverschluß beschädigt. Praktisch sicher ist, dass der Reißverschluß früher oder später die Zeichenbänder 'erwischt', die auf diese Weise Schaden nehmen.
Es ist uns daher sehr wichtig, dass wir für das Brevier einen Schutz anbieten zu können, der diese Gefahren vermeidet. Wir haben daher nach einem Hersteller gesucht, der für das Brevier nach alten Vorlagen eine Hülle produziert wie sie früher üblich war. 
Das Bild zeigt eine solche Buchhülle. Wie bei einem dicken Briefumschlag wird der Brevierband in die Tasche hineingesteckt. Der Deckel / die überhängende Lasche der Tasche wird anschließend mit in den Umschlag gesteckt - so als wenn man einen Briefumschlag schließt, den man aber nicht zuklebt. Zum Herausnehmen des Breviers wird zunächst diese Lasche herausgezogen und anschließend der Brevierband.

Die grundsätzliche Idee für die Benutzung dieser Tasche ist, dass der Kunde jeweils nur ein Exemplar erwirbt, das für beide Bände des Breviers benutzt werden kann. Der in Gebrauch befindliche Band des Breviers befindet sich in der Hülle, der andere Band liegt zu dieser Zeit sicher zu Hause. Es reicht daher grundsätzlich der Erwerb einer Brevierhülle aus.

Preis pro Hülle in Kombination mit einem Brevier: 30,- EUR (ohne zusätzliche Versandkosten).
Preis pro Hülle ohne Kauf eines Breviers: 40,- EUR zzgl. Versandkosten.